Fawn Response: Handelt es sich um eine 4. mögliche Trauma-Reaktion?
In Trauma-Fachkreisen wird von einigen eine 4. mögliche Trauma-Reaktion diskutiert. Neben Kampf, Flucht und Totstellen, die „Unterwerfungsreaktion“, english „fawn response“ fawn = Rehkitz. Äußerlich zeigt sich dies durch zwanghaftes und ausschließliches nettsein und liebkind spielen. Jeder Konflikt, ja jede minimal Diskrepanz, wird durch zuvorkommendes Einverstandensein und Besänftigen vermieden. Die Betonung liegt auf zwanghaft. Auch aus aktueller gesamtgesellschaftlicher Sicht lohnt es sich, sich damit zu beschäftigen. Ich selber habe mir dazu noch keine abschließende Meinung gebildet, insbesondere was die Zuordnung im Autonomen Nervensystem angeht und ob es wirklich eine weitere Variante ist. Eine Traumareaktion bedeuten im klassischen Sinne, dass es keine Lösung auf Beziehungs-/Kontakt-/Kommunikationsebene gibt, sondern dass es um das physische Überleben des Körpers geht. Neurophysiologisch ist der ventrale Vagus dabei nicht involviert!
Bei der Fawn-Response oder Fawning jedoch, ist dieser Zweig es ANS involviert und es handelt sich um eine „Lösung“ innerhalb des Beziehungskontextes, was bei den eigentlichen Traumareaktionen, wie gesagt, nicht der Fall ist. Aus meiner praktischen Arbeit mit Klienten und Betroffenen kann ich jedoch sagen, dass ich das Fawning als mindestens ebenso problematisch und häufig erlebe wie die drei anderen defensiven Reaktionsmuster. Oft ist Fawning sogar deutlich schwieriger aufzulösen.
Nach längerem Recherchieren habe ich endlich ein Kommentar von Dr. Stephen Porges zur Fawn-Response gefunden:
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